Mit steigendem Alter steigen auch die zu erwartenden Gesundheitskosten für die das Gesundheitssystem aufkommen muss. Die letzten Zahlen des statistischen Bundesamtes zeigen diese Entwicklung aus dem Jahr 2008 sehr deutlich. Wurden für junge Erwachsene (15 Jahre – 29 Jahre) im Schnitt 1.320 Euro pro Jahr ausgegeben, so werden für Menschen die über 85 Jahre alt sind im Durchschnitt fast 15.000 Euro pro Jahr ausgegeben. Nach einzelnen Krankenheitsbildern aufgeschlüsselt stehen die Krankheiten des Kreislaufsystems, Krankheiten des Verdauungssystems, Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes sowie Psychische und Verhaltensstörungen an der Spitze der Kostentabelle. Die Ausgaben beinhalten Kosten für Medikamente und ambulante Behandlungen ebenso wie Krankenhausaufenthalte. Diese Entwicklung erklärt auch sehr einfach warum es privaten Krankenkassen bisher möglich war die Beiträge für ihre Versicherten niedriger zu halten als die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen. Durch die Beitragsbemessungsgrenze war es bisher Arbeitnehmern nur möglich in eine private Krankenkasse aufgenommen zu werden, wenn er über ein hohes Gehalt verfügte. Das führte zu dem Trend das im Schnitt besser gebildete, jüngere und im Arbeitsleben erfolgreichere Versichertennehmer aufgenommen wurden. Daraus kann man den Rückschluss ziehen, dass diese Kunden auch weniger oft krank waren. In den letzten 20 – 25 Jahren ist diese Klientel aber natürlich ebenfalls immer älter geworden. Und nun müssen die privaten Krankenkassen ebenfalls immer mehr Kunden abdecken die mit dem zunehmenden Lebensalter höhere Gesundheitskosten verursachen. Prinzipiell bildet eine Krankenkasse für diese Entwicklung Altersrückstellungen. Das heisst, dass von den eingezahlten Beiträgen der Mitglieder mindestens 10% des Beitrags zurückgestellt – also nicht ausgegeben werden – und als Reserve angelegt werden.

Datenquelle: Gesund­heits­bericht­erstat­tung des Bundes

Bei der Betrachtung der Graphik wird auch schnell verständlich warum solche Rücklagen so wichtig sind. Ob sie von allen Krankenkassen richtig berechnet und verwaltet worden sind, wird die Zukunft zeigen. In Deutschland sind die privaten Krankenversicherungen verpflichtet die Rückstellungen konservativ in Lebensversicherungen anzulegen, so soll sichergestellt werden, dass durch – die immer häufiger vorkommenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten – die Gelder der Patienten und Mitglieder nicht risikobehaftet angelegt werden.